Studie: Erkenntnisse zum Unterricht mit digitalen Medien

Lesezeit: 2 Minuten

Wissenschaftler haben die Einführung interaktiver Whiteboards an einem Solinger Gymnasium begleitet – und geben Impulse für das digital unterstützte Lernen im Klassenzimmer.

Weltweit halten digitale Medien Einzug in die Schulen und verändern das Lernen und den Schulalltag. Doch wie den digitalen Unterricht gestalten und welche Rahmenbedingungen schaffen? Diese Frage stellen sich viele Lehrkräfte und Verantwortliche in der Bildung. Estland könnte ein gutes Vorbild sein. Hier sind Programmieren und Robotik Wahlfächer, das Klassenbuch ist digital auch für Eltern einsehbar und Antworten der Klasse werden über QR-Codes in Echtzeit auf Whiteboards visualisiert (siehe Spiegel-Artikel: „Warum Estlands Schüler den deutschen weit voraus sind“).

„Es geht nicht darum, alles zu digitalisieren. Aber wir wollen den Kindern beibringen, wie sie Technik am besten nutzen können.“

Ein gutes Beispiel dafür, wie digitale Medien auch in Deutschland den Lernprozess unterstützen können, ist ein Gymnasium in Solingen. Wissenschaftler der Lancaster Universität haben an dieser Schule die Einführung und Verwendung zweier SMARTBoards acht Monate lang wissenschaftlich begleitet. Und festgestellt, dass deren Nutzung den Lernprozess in den untersuchten Fächern verbesserte.

So nannten die Lehrkräfte und Lernenden folgende Vorteile eines Unterrichts mit digitalen Medien:
  • Stärkeres Interesse und höhere Beteiligung. Die mündliche Mitarbeit der Schüler und Schülerinnen am Unterricht war deutlich besser.
  • Schnelleres und interaktives Arbeiten. Inhalte einzelner Lektionen konnten schneller erarbeitet werden. Dadurch waren die Lernenden länger aufmerksam und konzentriert.
  • Intensiverer Austausch und besseres Verständnis. Die Schüler und Schülerinnen diskutierten häufiger, lernten voneinander und verstanden dadurch die behandelten Themen besser.
  • Räumlich und zeitlich flexibler Zugriff auf Unterrichtsinhalte. Die Lernenden konnten zu Hause den erarbeiteten Stoff aus der Schule wiederholen und online auf bereitgestellte Ressourcen in der virtuellen Lernumgebung zugreifen.
  • Höhere Sichtbarkeit und Audioqualität. Die Unterrichtsinhalte wurden überall im Klassenraum deutlicher erkannt und Audioinhalte sehr gut verstanden.
  • Effizienter Unterricht mit einer breiten Palette an Möglichkeiten. Die Lehrkräfte konnten auf dem digitalen Whiteboard zwischen verschiedensten Materialien und Medien wechseln.
Das Potenzial digitaler Medien didaktisch nutzen

Die Lancaster-Studie schlägt vor, die interaktiven Tafeln zu Beginn nur in wenigen Räumen für ausgewählte Fächer zur Verfügung zu stellen, damit die neue Technologie in Ruhe ausprobiert werden kann. Ein regelmäßig organisierter Erfahrungsaustausch zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern kann helfen, die Akzeptanz der Technologie zu erhöhen. Zudem hat es sich während der Studie als hilfreich erwiesen im Klassenzimmer vor allem Lerninhalte zu nutzen, die auf Beteiligung, Klarheit, Verständnis und Effizienz setzen. Für zu Hause galt das für Inhalte, die auf Wiederholung, Reflektion und Überprüfung fokussierten.

Der gesamte Studienbericht der Lancaster University ist hier einsehbar.

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