Was Schul-Digitalisierung wirklich heißt – Entscheidungen über Zukunftsfähigkeit!

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Ein Beitrag von Edith Laga, Botschafterin für Ausstattung

Wer Zukunft gestalten will, muss zu seiner Zeit das Richtige lernen. Das geht heutzutage nur mit digitaler Bildung, und Schule ist der Ort, wo das geschehen muss. Die Schule der Zukunft befähigt Menschen, sich in einer digital geprägten Welt souverän zu bewegen und diese aktiv mitzugestalten. In der Schule lernen sie die dafür notwendigen Kompetenzen. Deshalb sollten kommunale Entscheidungsträger und Beschaffungsverantwortliche jetzt die Zeichen der Zeit erkennen und ihre Chancen nutzen, ihre jeweiligen Schulen modern auszustatten.

Wie Kommunen Möglichkeiten ausschöpfen können, die sich durch die derzeitigen teils disruptiven Veränderungen bieten, zeigte Edith Laga im Eröffnungsvortrag der Schul-IT-Beschaffertage am 28. April auf. Die gut besuchte Webkonferenz wurde vom Fachmagazin Behörden Spiegel veranstaltet und richtete sich an Beschaffungs- und IT Verantwortliche in Kommunen und bei Schulträgern aus ganz Deutschland.

Digitale Bildung ist auch deshalb ein wichtiges kommunales Thema, da sie inzwischen  zur Daseinsvorsorge gehört. Bildungsbiografien werden in den Gemeinden geschrieben und modern ausgestattete Schulen sind ein systemrelevanter Entwicklungsmotor und Standortfaktor für eine Region: Zum einen, weil insbesondere erwerbstätige Eltern einen Ort suchen, an dem sich Arbeit, Leben und die Bildung der Kinder gut miteinander verbinden lassen. Zum Anderen, weil in Schulen der Grundstein der Ausbildung für die derzeit dringend benötigten Fachkräfte gelegt wird. Die Modernisierung von Schulen betrifft also neben Kindern, Eltern und Lehrkräften auch die Unternehmen vor Ort. Sie alle müssen darauf bauen können, dass kluge Entscheidungen getroffen werden, um eine Region nachhaltig zu entwickeln – und dazu gehört heutzutage zwingend digitale Bildung. Gemeinden, die jetzt in den Ausbau ihrer Schulen investieren, erzielen einen dreifach positiven Effekt: Erstens profitieren die Schulen von der Digitalisierung. Zweitens werden die lokalen Betriebe gestärkt, wenn Kommunen zeitnah und vor Ort beschaffen, was wiederum drittens zu steigenden Gewerbesteuereinnahmen führt.

Digitalisierung heißt allerdings auch mehr, als Boards und Tablets in Klassenräume zu stellen. Die Technik folgt immer der Pädagogik. Die Lehrkräfte, das Lernen an sich stehen im Mittelpunkt – auch in besonders herausfordernden Zeiten der Pandemie. Es ist sinnvoll auf interaktive und hochwertige Soft- und Hardware zu setzen, die kollabroratives Lernen ermöglicht. Das bedeutet Technik, die ohne Medienbrüche intuitiv bedienbar ist, moderne Konzepte wie flipped classroom unterstützt und didaktisch angepasst werden kann. Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler müssen damit abgeholt, werden, es soll Ihnen das Lernen erleichtern und neue Möglichkeiten eröffnen. Das beinhaltet auch, mutig neue Wege zu gehen, sich unterstützen zu lassen und digitale Fortbildung einzuplanen.

Die Kernthese der Keynote von Frau Laga, dass die Pädagogik durch solide pädagogische Konzepte, Fortbildung der Lehrkräfte und erst im zweiten Schritt mit passender technischer Ausstattung unterstützt werden sollte, fand im anschließenden Vortrag von Heinz-Peter Meidinger, Präsident des deutschen Lehrerverbandes ein positives Echo und Bestätigung. Die Notwendigkeit von guten Fortbildungen und das dauerhafte „Mitnehmen“ von Lehrerkollegien in die digitale Welt war Herrn Meidinger ein Anliegen.

Beide Vortragenden legten den Fokus außerdem auf die Nachhaltigkeit der getätigten Anschaffungen. Schulverantwortliche müssen darauf achten, dass die Wege zur Digitalisierung auch noch in Jahren für sie gangbar sind – sprich das Hardware nicht mangels passender Software nach 5 Jahren ausgetauscht werden muss. Auch Energieverbrauch und Wartung der Schul-IT sollte schon im Auswahlprozess eine Rolle spielen.

Weiterhin gab Frau Laga in ihrem Impulsvortrag den Konferenzteilnehmern mit, welche anderen Gelingfaktoren der Ausbau von Digitalisierung braucht: „Bildung soll junge Menschen dazu befähigen, sich in unserer digitalisierten Welt zu bewegen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Es geht darum, dass sie Kompetenzen entwickeln, um die beruflichen und auch die gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern, von denen wir heute die meisten noch gar nicht kennen.“ Klassenräume müssen keine digitalen Wüsten oder Provisorien bleiben. Es gibt wunderbare Konzepte, Ideen und Vorreiter von denen man lernen kann. Nachhaltig in die Zukunft geplant, aber auch pragmatisch im Jetzt umsetzbar.

Deshalb ist es sinnvoll, die Möglichkeiten vom DigitalPakt Schule und föderalen Fördermöglichkeiten effizient zu nutzen – zum Beispiel mit Hilfen vom Netzwerk Digitale Bildung.

Den größten Vorteil daraus werden diejenigen Gemeinden ziehen, die jetzt klug in die Entwicklung ihrer Schulen und Bildungsangebote vor Ort und den Ausbau der digitalen Infrastruktur investieren.

„Wer Entscheidungen für digitale Bildung  trifft, der trifft Entscheidungen für die Zukunftsfähigkeit einer Region – Bildung ist unsere vielleicht wichtigste Ressource.“

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