Digitale Bildung – eine Investition in die Zukunft

Lesezeit: 4 Minuten
Rastatt – 19. Oktober 2022

Netzwerk Digitale Bildung unterstützt im digitalen Transformationsprozess

Jede und jeder hat ein Recht auf Bildung – und vor allem auf zeitgemäße Bildung. In unserer digitalisierten Welt ist digitale Bildung ein Muss. Denn digitale Teilhabe ist soziale und wirtschaftliche Teilhabe. Wer Zukunft mitgestalten will, muss zu seiner Zeit das Richtige lernen und lehren. Die Bundesregierung hat die Wichtigkeit erkannt. Dafür ist es höchste Zeit! Ende August 2022 hat sie ihre neue Digitalisierungsstrategie vorgestellt. Bei Zukunftsvisionen solle es nicht bleiben, sondern ganz konkret werden, sagte Digitalisierungsminister Volker Wissing und formuliert Ziele, die bis 2025 erreicht werden sollen – unter anderem „ein chancengleiches, barrierefreies Bildungs-Ökosystem als Angebot für alle Lebensphasen“.

Warum digitale Bildung ein Muss ist

Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 wissen wir, dass Investitionen in digitale Bildung in Deutschland unumgänglich sind. Damit künftige Generationen in der digital geprägten Lebens- und Arbeitswelt nicht abgehängt werden und diese vor allem erfolgreich beeinflussen können, müssen sie entsprechende Kompetenzen erlernen. Sie beinhalten mehr, als schlicht einen Computer zu bedienen: Kritisches Denken, Kreativität, Kollaboration und Kommunikation sind die Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts.

Schule als Standortfaktor

Die Schulen vor Ort sind es, in denen der Grundstein für Wissen, gesellschaftliche Teilhabe und die spätere Berufsausbildung gelegt wird. Schule, wie sie heute ist, wird es in Zukunft nicht mehr geben. Denn das System Schule muss sich verändern, muss zeitgemäßer werden. Die Verantwortlichen – und das sind nicht allein die Schulleitungen und Lehrkräfte, sondern vielmehr die Städte und Gemeinden als Schulträger sowie Investoren in digitale Bildung – entscheiden mit, wie und vor allem wie gut die künftigen Generationen in Deutschland ausgebildet werden. Nur so kann dem akuten Fachkräftemangel, den sinkenden kommunalen Einnahmen und dem Gesichtsverlust einer Region entgegengewirkt werden.

Digitale, modern ausgestattete Schulen können Entwicklungsmotoren für eine Region werden. Je mehr sich unser Leben und Arbeiten ins Digitale verlagert, umso mehr Lebensqualität suchen wir in der analogen Welt. Den größten Vorteil daraus werden diejenigen Gemeinden ziehen, die jetzt klug in die Entwicklung ihrer Schulen und Bildungsangebote vor Ort und den Ausbau der digitalen Infrastruktur investieren. Denn wenn Menschen von überall arbeiten können, suchen insbesondere erwerbstätige Eltern einen Ort, an dem sich Arbeit, Leben und die Bildung der Kinder gut miteinander vereinbaren lassen.

Somit ist Schule als Standortfaktor genauso wichtig wie ein Gewerbegebiet. Gemeinden, die ihre Schulen modern ausstatten, erzielen einen dreifach positiven Effekt: Erstens profitieren die Schulen von der Digitalisierung. Zweitens werden die lokalen Fachhändler und Systemhäuser gestärkt, was wiederum drittens zu steigenden Gewerbesteuereinnahmen für die Kommunen als Träger der Schulen führt.

Wie digitale Bildung umgesetzt wird

Die Bildung der Kinder darf weder von der Finanzlage einzelner Kommunen noch von einer zufälligen Digitalisierungsaffinität einzelner Lehrkräfte abhängig sein. Informatik als Pflichtschulfach – wie es in Österreich seit Beginn des neuen Schuljahres der Fall ist – muss flächendeckend auch an deutschen Schulen Einzug halten.

Um digitale Lern- und Lehrwerkzeuge und innovative Konzepte bestmöglich für die Schülerinnen und Schüler nutzen zu können, sind eine funktionierende digitale Infrastruktur, der nachhaltige Support und die pädagogisch technische Ausstattung entscheidend. Die Lernenden müssen dabei immer im Mittelpunkt stehen, denn es gilt die Devise „Pädagogik vor Technik“.

Bei der Umsetzung unterstützen die 19 deutschen Förderbanken mit verschiedenen Förderprogrammen, Zuschüssen und Darlehen. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise sind mit dem Förderprogramm „NRW.BANK. Gute Schule 2020“ innerhalb von vier Jahren insgesamt zwei Milliarden Euro in die digitale Schulinfrastruktur des Landes investiert worden. So treibt die NRW.BANK die digitale Transformation des Bildungssektors voran.

Das Land Brandenburg hat mit dem „DigitalPakt Schule“ eine Richtlinie erlassen, durch die insgesamt 330 Schulträger im Land mit Fördermitteln in Höhe von knapp 151 Millionen Euro unterstützt werden können. Die Gelder werden über die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) ausgezahlt, knapp 883 Schulen können über die öffentlichen und freien Träger davon profitieren. Dies sind nur zwei von vielen Beispielen, die zeigen, dass deutsche Förderbanken mit ihrer Förder- und Finanzierungskompetenz unter Einbeziehung ihres bankwirtschaftlichen Know-hows effiziente Modernisierungstreiber des Bildungssektors in Deutschland sind.

Was für digitale Bildung noch getan werden muss

Jedoch kritisierten laut KfW-Kommunalpanel 2021 zahlreiche kommunale Schulträger komplizierte Vorgaben und Antragsverfahren, um Gelder des „DigitalPakts Schule“ abrufen zu können. Eine Vereinfachung der Förderanträge muss weiterhin in den Blick genommen werden. Um dabei die höchste Förderwirkung zu erzielen, ist es wichtig, dass zur Anschaffung und Ausstattung ein umfassendes Konzept, stetige Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte sowie der professionelle Support von Beginn an mitgedacht werden. Nur mit einem technischen und pädagogischen Gesamtpaket sowie den besten digitalen Werkzeugen kann gute digitale Bildung gelingen. Dabei ist stets wichtig, effizient und nachhaltig zu investieren und regelmäßig zu prüfen, ob die Fördergelder da ankommen, wo sie digitale Bildung voranbringen.

Wenn die Gesellschaft und wir alle das Potenzial und die Wichtigkeit von digitaler Bildung erkennen, können wir etwas bewegen und unseren Wohlstand sichern. Für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes und unserer Gesellschaft gilt es jetzt, in digitale Bildung zu investieren – kompromisslos, innovativ und nachhaltig. Es geht dabei um den künftigen Wohlstand unserer ganzen Volkswirtschaft.

Packen wir es an!

Lesen Sie mehr zum Thema beim VÖB-Magazin #GemeinsamGestalten,
Ausgabe vom 13.20.2022.

Über die Autorin

Dr. Sarah Henkelmann ermutigt Akteure in Schule, Politik und Verwaltung, das Thema Digitale Bildung optimistisch anzugehen und sich gegenüber innovativen pädagogischen Konzepten zu öffnen. Frau Dr. Henkelmann berät Ministerien, Schulen und Hochschulen zum Einsatz interaktiver Medien und Technologien. Als ehemalige Leiterin eines internationalen Masterstudiengangs hat sie viel Unterrichts- und Lehrerfahrung gesammelt.

Pressekontakt

Ina Schindler
Projektbüro Netzwerk Digitale Bildung
Im Steingerüst 10
76437 Rastatt

Telefon: +49 (0)172-86609673
presse@netzwerk-digitale-bildung.de

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